Marianne Suhr
liest aus ihrem Roman
"Kein Abel"
Kein Abel
Den ersten Kriminalfall unserer jüdisch-christlichen Schöpfungs-geschichte mit dem Supergau Berliner Wirtschaftskriminalität, dem Bankenskandal, zu verknüpfen, das ist der Hintergrund vor dem Marianne Suhr mit so manchen Seitenhieb auf die politischen Verhältnisse im Lande, die Geschichte mit dem schönen Wortspieltitel "Kein Abel" erzählt und zugleich danach fragt: Was bedeutet und nützt uns heute "Familie", wozu sind Geschwister verpflichtet und wozu nicht, was verlangt und was gewährt Freundschaft und nicht zuletzt, wie kann Liebe entstehen?
Marianne Suhrs Geschichte zweier von Kindheit an unterschiedlicher Brüder - der eine, Georg, schon immer selbstbewusster, überlegener, bevorzugt und rücksichtslos, wird Immobilienhändler und überschreitet die Grenzen ethischer Grundsätze, auch im Geschäft, und gerät dabei in arge Bedrängnis; der andere, Bruno, arbeitet im Statistischen Landesamt und leidet unter seinem Bruder und unter sich selbst - denn Bruno, die eigentliche Hauptperson - ist einer, der nur selten die richtige, die passende Antwort findet, das richtige Wort zur richtigen Zeit, überzeugende Selbstdarstellung. Dennoch, als Georg seinen Bruder um Unterstützung bittet, weigert Bruno sich, ihm zu helfen.
Marianne Suhr, geboren im Havelland, verließ mit 18 Jahren die DDR, heiratete und bekam 3 Kinder. Mit 39 Jahren holte sie das Abitur nach, studierte Soziologie und feierte mit 50 ihre Promotion. Sie lehrte an der TU Berlin und arbeitete bis 2000 in der Senatsverwaltung. Seit 2001 Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin und Schriftstellerin. Nach frühen Erzählungen, erschien 2004 ihr erster Roman. Männer sind ihre bevorzugten Protagonisten. Warum, begründet sie mit ihrer langjährigen Erfahrung als Soziologin: "Männer sind leichter zu durchschauen als Frauen."
Veröffentlichungen im text • verlag: Kein Abel, 2009 - Trasimeno, Roman, 2008 - Hermann, Novelle, 2006 - Männergeschichten, Erzählungen, 2004
Sonntag, 11. April - 18.00 Uhr - Galerie Fantom e.V., Hektorstr. 9-10, 10711 Berlin (U7 Adenauerplatz), Tel. 030 432 093 68
www.leselounge-birgitbauer.de
www.fantomonline.wordpress.com
Eintritt: Euro 4,00