Freitag, 14. August 2015
15:00
16:30
SPIEGELSALON 14057 Berlin Friedbergstr. 29
Literarisch-musikalische Lesung
Freitag 14. August 2015
Beginn 20:00 Uhr
Eintritt: 10.- Abendkasse
Reservierungen:
030 - 818 636 95 / spiegelsalon@nett.de
Spiegelsalon 14057 Berlin
Friedbergstraße 29
Verkehrsverbindungen:
S-Bahn Charlottenburg
U-Bahn Wilmersdorferstr.
Bus X34 und M49 Amtgerichtplatz
Emile Zola
Die Muschel von Monsieur Chabre (1876)
Götz van Ooyen - Rezitation
Amelie Gruner - Cembalo
Zart, verspielt und dezent frivol reiht sich Emil Zola mit der heiteren Erzählung "Die Muscheln von Monsieur Chabre" in die große Tradition französischer erotischer Erzähler ein: Monsieur Chabre, ein pensionierter Getreidehändler, hat erreicht, was
für ihn erstrebenswert war: Reichtum, Muße und eine schöne junge Frau - nur ein Stammhalter fehlt noch. Ein lebenskluger Arzt rät ihm schließlich, mit seiner lebenslustigen jungen Frau in ein elegantes Seebad zu fahren und vor allem: "Essen Sie viel Muscheln, essen Sie nichts als Muscheln." Der Geiz siegt jedoch - schließlich bekommt man Muscheln überall - und so vergräbt sich Monsieur Chabre mit seiner Frau in einem bretonischen Fischerdorf.
Hören Sie, kongenial gelesen von Götz van Ooyen, warum die Empfehlungen des Arztes doch noch anschlagen ...
Amelie Gruner, Cembalistin aus Berlin, hat Musik von Louis Claude Daquin, Francois Couperin und Pjotr Iljitsch Tschaikowsky ausgewählt, die die leichte, humorvolle und hintersinnige Stimmung der Erzählung aufnimmt.
Emile Zola wurde am 2. April 1840 in Paris geboren. Sein italienischer Vater war Ingenieur, die Mutter war gebürtige Französin. Der Vater starb 1847. Von 1843 bis 1858 lebte er in Aixen-Provence. die Mutter zog Ende 1857 nach Paris und ließ Emile im Februar 1858 nachkommen. Dort bestand er nicht das Abitur im Lycée Louis-le-Grand und arbeitete zuerst als Schreiber beim Hafenzoll, dann als freier Journalist.
1862 bekam er eine Anstellung im Verlagshaus Hachette, das er nach dem Erfolg seiner ersten beiden Bücher wieder verließ. 1898 setzte er sich mit einem Brief für die Unschuld von Dreyfus ein ("J'accuse") und wurde zu Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt, konnte jedoch nach England entfliehen. 1899 kehrte er nach einer Amnestie zurück. Zola starb am 29. September 1902 in Paris. Werke u.a.: Nana (1879), Germinal (1885), J'accuse (1898)
Textauswahl: Antje Bohnhorst
Textbearbeitung: Antje Bohnhorst und Götz van Ooyen
Musikauswahl: Amelie Gruner
Götz van Ooyen wurde 1969 in Offenbach geboren.
Sein Schauspielstudium absolvierte er an der Westfälischen Schaspielschule in Bochum und debütierte 1992 am Bochumer Schauspielhaus.
Nach seiner Ausbildung ging er für drei Jahre ans Theater derStadt Bielefeld. Von 1997 bis 2009 gehörte er zum Ensemble des Staatstheaters Braunschweig und war von 2009 bis 2011 am Theater in Lübeck engagiert.
Inzwischen lebt er als freier Schauspieler in Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler führte er auch Regie, arbeitet als Sprecher für Hörspiel- und Hörbuch-Produktionen und gestaltet eine Vielzahl von Lesungen und Liederabenden.
Amelie Gruner studierte zunächst Angewandte Sprachwissenschaften in Heidelberg und erhielt dann ihre Ausbildung zur Cembalistin von Gerhard Kastner (Akademie für Alte Musik Bremen). Ihre Studien vervollständigte sie mit Meisterkursen bei Robert Kohen, Bernhard Klapproth, Johann Sonnleitner, Bob van Asperen sowie Gerhart Darmstadt (Continuopraxus).
Sie beschäftigt sich eingehend mit historischer Aufführungspraxis. Außerdem hat sie Kompositionen von Gerhard Kastner uraufgeführt, sowohl solo als auch vierhändig mit dem Komponisten selbst. Ihre vielseitige Konzerttätigkeit umfasst Auftritte als Solistin und Kammermusikpartnerin diverser Ensembles sowie der Sopranistin Barbara Hoos de Jokisch.
Seit 2009 lebt Amelie Gruner in Berlin.